Die Eroberung Perus durch Francisco Pizarro

Die Eroberung Perus
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Die Eroberung Perus in den wichtigsten Jahreszahlen

1476 | 1502 | 1509 | 1510 | 1511 | 1512 | 1513 | 1514 | 1515 | 1517 | 1519 | 1520 | 1522 | 1524 | 1525 | 1526 | 1527 | 1528 | 1529 |

Die Conquista

1530 | 1531 | 1532 | 1533 | 1534 | 1535 | 1536 | 1537 | 1538 | 1539 | 1540 | 1541 | 1542 | 1543 | 1544 | 1545 | 1546 | 1547 | 1548 | 1550

Hernando Pizarros Schicksal

Genealogie der Pizarro Familie

Die Vorgeschichte

Vorgänge welche nicht unmittelbar mit der Geschichte der Pizarros oder Perus zu tun haben,
im Gesamtkontext jedoch erwähnenswert sind, werden farblich anders gekennzeichnet

1476

Francisco Pizarros vermutliches Geburtsjahr. Die Meinungen über die Datierung seines Geburtsjahres schwanken zwischen 1473-1478

Er wird in Trujillo/Extremadura als unehelicher Sohn des Hidalgo Gonzalo Pizarro ("El Largo") (*? - gest.1522) und der Francisca Gonzales, Tochter armer Bauern, geboren. Gonzalo Pizarro war zwar trotz seines eher geringen Vermögens ein geachteter Mann, gehörte aber nicht zum höheren und einflussreicheren Adel Trujillos.

Gonzalo Pizarro war Teilnehmer der Kämpfe zur Befreiung Granadas (bis 1492) und dem Krieg von Navarra (1512-1522) in welchem er sein Leben verlor (1522).

Gonzalo Pizarro hatte drei eheliche Kinder (1 Sohn Hernando und 2 Töchter) mit seiner Frau Isabel de Bargas, und viele uneheliche Nachkommen mit verschiedenen Frauen.

Francisco Pizarro wächst bei seiner Mutter in sehr ärmlichen Verhältnissen auf und genießt keine besondere Erziehung und Schulbildung. Er bleibt Analphabet und wird später, im Gegensatz zu den anderen unehelichen Kindern Gonzalos, nicht anerkannt. Auch wird er später in Gonzalos Testament als einziges seiner Kinder nicht erwähnt

Es ist jedoch kaum etwas fundiertes über seine ersten Lebensjahre bekannt. Seine oft erwähnte Betätigung als Schweinehirt ist jedoch reine Spekulation und nicht bewiesen, jedoch auch nicht ausgeschlossen, da die Schweinezucht in dieser Gegend Spaniens damals, wie auch heute noch, verbreitet war.

1499-1500

Alonso de Hojeda erforscht mit Amerigo Vespucci und Juan de la Cosa (welcher um 1500 die erste Weltkarte mit Umrissen des amerikanischen Kontinentes zeichnete) die Küsten Venezuelas (Orinokodelta, Golf von Paria, Isla Margarita, Curacao, Golf von Venezuela, Hispañola, Bahamas [Sklavenjagd].

1502

Pizarro verlässt Spanien und kommt mit Fray Nicolas de Ovando, dem neuen Statthalter und Nachfolger Bobadillas, 1502 nach >La Hispaniola<, wo er sich wie andere Spanier der Landwirtschaft widmet.

Der Werdegang Pizarros während seiner ersten Jahre in der Neuen Welt ist weitgehend, bis auf einige wenige Vorgänge, unbekannt.

1508

Vicente Yáñez Pinzón (befehligte auf Kolumbus 1. Reise die Pinta) und Juan Diaz de Solis aus Lepe suchen nach einer Schifffahrtsroute, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, und die dann westwärts von den karibischen Inseln direkt zu den Gewürzinseln (Asien) führen soll. Sie landen jedoch in Honduras, und segeln dann weiter nach Norden, vermutlich bis zum heutigen Veracruz oder Tampico. Sie sind somit wohl die ersten Europäer die das mexikanische Festland erblickt haben. Diese Entdeckung blieb jedoch folgenlos.

1509

10. Nov. - Alonso de Hojeda, Diego de Nicuesa und Juan de La Cosa starten eine Entdeckungs- und Eroberungsreise Richtung Venezuela – Kolumbien - Panama.

Francisco Pizarro ist zu diesem Zeitpunkt ein noch unbedeutendes Mitglied dieser Expedition. Auch Hernán Cortés, der zukünftige Eroberer Mexikos und Vetter Pizarros, der sich auch zu diesem Zeitpunkt auf Hispaniola befindet, will sich ursprünglich dieser Expedition anschließen, erkrankt jedoch und kann darum nicht teilnehmen.

Hojeda sticht eigenmächtig ohne sich mit Nicuesa abzusprechen, mit 4 Schiffen, darunter einem welches Nicuesa gehört, zusammen mit dem Kosmographen Juan de la Cosa von Santo Domingo zur Bucht von Cartagena auf.

Nicuesa verlässt Santo Domingo zehn Tage später in Richtung Darien.

Der Bachiller (Jurist) Martín Fernández de Enciso (ein anderes Mitglied dieser Expedition, welches später ein berühmter Kartograf werden soll) folgt, wie vorher abgesprochen, mit einem Verpflegungsschiff später nach.

                                     Karte : Reisen Hojedas uns Nicuesas 1509-11

1510

Auf ihrem Erkundungsmarsch Richtung Süden, werden Hojeda und seine Leute an der venezolanischen Küste bei Turbaco/Cartagena von Indios angegriffen und viele Spanier, unter ihnen auch der 60jährige Juan de La Cosa, getötet. Der Marsch wird zur Katastrophe.

Trotz großer Not bleiben sie jedoch dort.

Nicuesa trifft ein, und vergibt Hojeda in seiner misslichen Situation, trotz vorheriger Differenzen und der Eigenmächtigkeiten bezüglich seines verfrühten Aufbruchs von Hispaniola. Aus Rache unternehmen beide mit ihren Männern einen Feldzug gegen die dortigen Indios und richten ein entsetzliches Blutbad an.

Hojeda und Nicuesa trennen sich wieder.

Hojeda zieht mit seinen Männern weiter bis zur Ostküste des Golfes von Urabá, wo er die Siedlung „San Sebastian“ gründet.

Hojedas Situation und die seiner Leute verschlechtert sich durch Hunger und Krankheit und Kämpfen mit den Indios.

Sie warten auf Enciso, der Nachschub und Proviant von Kuba bringen soll, aber nicht kommt.

Bernardino de Talavera, spanischer Rebell und Pirat, stark verschuldet und mit geraubtem Schiff unterwegs, segelt zufällig(?) vorbei und verkauft ihnen Lebensmittel.

Währenddessen nehmen die Indios die Kämpfe wieder auf.

Mai - Hojeda beschließt mit Talavera nach Santo Domingo zu segeln um Hilfe zu holen, und bestellt Francisco Pizarro zum Hauptmann und zu seinem Stellvertreter.

An Bord legt Talavera Hojeda jedoch in Ketten. Sie werden in einem Sturm zu dem noch unerforschten Kuba verschlagen. Talavera braucht Hojedas Hilfe, und zusammen schlagen sie sich unter großen Verlusten durch die Sümpfe Kubas.

Hojeda sendet mit Hilfe von einheimischen Indios eine Botschaft zum Statthalter von Jamaika, Juan de Esquivel, welcher Ihnen Hilfe sendet und sie nach Santo Domingo (Hispaniola) bringen lässt.

Talavera und sein Männer werden gehängt. Hojeda ist durch die durchlebten Strapazen auf Kuba und die Nachwirkungen einer ihm von den Indios in San Sebastian zugefügten Giftpfeilverletzung so geschwächt, dass er nicht nach San Sebastian zurückkehren kann. Er stirbt 1515 verarmt im Franziskanerkloster in Santo Domingo.

Francisco Pizarro entschließt sich, nachdem Hojeda nicht nach der vereinbarten Zeit von 50 Tagen zurückkehrt, San Sebastian mit den verbliebenen Schiffen zu verlassen und zurück nach Cartagena zu segeln. Nur siebzig der ursprünglich zweihundertzwanzig Mann haben bis zu diesem Zeitpunkt überlebt.

Dort treffen sie endlich auf den schon lange ersehnten Martin Fernando de Enciso, der mit einem Proviantschiff auf dem Weg zu Hojeda war. Enciso, als ihr Vorgesetzter, vermutet eine Rebellion gegen Hojeda und befiehlt ihnen nach San Sebastian zurückzukehren und den neuen Stützpunkt dort zu halten, welches unter Widerwillen wegen der dort durchlebten Strapazen dann trotzdem erfolgt.

Bedingt durch Hunger, Krankheit und Überfälle der Indios, beschließt Enciso schließlich, da er nun auch die Aussichtslosigkeit des Stützpunktes erkennt, auf Rat von Vasco Nùñez de Balboa, der als blinder Passagier auf seinem Schiff mitgekommen war, und welcher schon um 1501 eine Forschungsfahrt unter Rodrigo de Bastidas zur venez.- kolumbianischen Küste bis zum Golf von Urabá mitmachte, einen neuen, besseren Standort an der Westseite des Golfes von Urabá zu suchen.

Enciso gründet dort, nördlich des Rio Atrato, unter besseren Bedingungen, die Siedlung >Santa Maria de la Antiqua<. Er befindet sich damit jedoch schon auf Nicuesa zugestandenem Gebiet.

Balboa, welcher unter den Männern große Sympathie genießt wird gegen den unbeliebten Enciso, den rechtmäßigen Statthalter, in einer juristisch zweifelhaften Aktion zum neuen Alkalden gewählt. Diese Aktion wird viele Jahre später bei Pizarros Rückkehr nach Spanien 1528 seine Verhaftung und Einkerkerung zur Folge haben.

November - Rodrigo de Colmenares, einer von Nicuesas Kapitänen, trifft in Santa Maria de la Antigua ein. Hier erfahren die Siedler von Santa Maria, dass Nicuesa nach seinem Zusammentreffen mit Hojeda Anfang des Jahres nach Irrfahrten und der Zerschlagung von Nicuesas Flotte in einem heftigen Sturm und der dadurch bedingten Trennung von seinem Flottenführer Olano, an die Küste Panamas (Castilia de Oro=Goldkastilien) verschlagen wurde. Durch einen glücklichen Zufall finden sie Olanos Schiff jedoch wieder und gründen an der panamesischen Küste die Siedlung >Nombre de Dios<. Sie leiden jedoch große Not und Hunger. Colmenares ist auf dem Rückweg nach >Nombre de Dios<, nachdem er von Nicuesa nach Santo Domingo gesandt wurde, um dringend benötigten Nachschub zu bringen.

1511

Auf Hispaniola beginnt der Dominikanermönch Antonio de Montesino gegen die Gräuel der Konquistadoren zu predigen.

Als Colmenares nach >Nombre de Dios< zurückkehrt und Nicuesa von seinem Treffen mit Enciso im Gebiet seiner Statthalterschaft hört, segelt er nach >Santa Maria de la Antiqua< um seinen dortigen Gebietsanspruch zu bekräftigen, und vor allem um den neuen Siedlern ihr von den dortigen Indios an sich gebrachtes Gold abzunehmen.

1. März - Nach Nicuesas Ankunft, wird er jedoch von aufgebrachten Siedlern >Santa Marias< unter Zamudio, gegen Balboas Bemühungen, festgenommen, eingekerkert und dann in einer nicht seetüchtigen Schaluppe nach Hispaniola geschickt.

Nicuesa bleibt auf hoher See verschollen.

Enciso begibt sich wegen andauernder Differenzen mit Balboa, zusammen mit Zamudio zurück nach Hispaniola und dann nach Spanien, wo er einen Prozess gegen Balboa anstrengt.

Nach Berichten von Eingeborenen welche Balboa von der Existenz eines anderen Meeres jenseits des Isthmus erzählen, sendet er eine Gesandtschaft mit Gold und Berichten nach Santo Domingo und Spanien mit dem Versuch seine Position und Situation zu legitimieren. Das Schiff geht jedoch verloren.

1512

September - Balboa sendet eine weitere Gesandtschaft nach Spanien

1513

1. September - Balboa bricht zur Überquerung des Isthmus von Panama auf.

25. September - Entdeckung des pazifischen Ozeans. Balboa sieht nach einer strapaziösen Durchquerung der Landenge von Panama mit einer Abteilung seiner Leute, unter ihnen Francisco Pizarro, von einer Berghöhe den Pazifischen Ozean, das >Mar del Sur<, (Meer des Südens) - wie sie es nennen.

29. September - Balboa erreicht die Pazifikküste. Sie erfahren vom Curaca Tumaco von der Existenz des Inkareiches.

1514

19. Januar - Balboa trifft wieder in >Santa Maria de La Antiqua< ein

Balboa sendet abermals einen Boten, Pedro de Arbolancha, mit großzügigen Gold- und Perlengeschenken nach Spanien. Es gelingt zwar noch, schon eingeleitete Strafmaßnahmen gegen Balboa zu verhindern, aber ein neuer Statthalter ist schon ernannt (18.Aug.1513), Pedro Arias Dávila, genannt Pedrarias.

Mit Pedrarias und einer Flotte von 25 Schiffen mit ca. 2600 Personen kommen unter anderem folgende Personen nach Panama >Castilia de Oro<, : Hernando de Soto, Diego de Almagro, Sebastian de Benalcázar, der Lizenziat Gaspar de Espinosa, Bernal Diaz del Castillo, Gaspar Morales, Pasqual de Andagoya, Gonzalo Fernández de Oviedo, (einer der prominentesten Chronisten der Neuen Welt) etc.

30. Juni - Ankunft Pedrarias in >Santa Maria de la Antiqua<, welcher Balboa, obwohl er offiziell seiner Funktionen enthoben ist, als Rivalen um die Statthalterschaft betrachtet, und so ein nicht endender Konflikt zwischen den beiden entsteht.

Schon bald nach der Ankunft der großen Anzahl neuer Siedler treten enorme Versorgungsschwierigkeiten auf, welche nach Aufbrauchen der mitgebrachten Vorräte, in einer Hungersnot enden. Die Mehrzahl der neu angekommenen Siedler sterben an Nahrungsmangel und einer plötzlich aufgetretenen Epidemie.

Nach Raubzügen, Plünderungen, Grausamkeiten und Versklavung der Indios der Umgebung durch einige der neu hinzugekommenen spanischen Adligen wie Juan de Ayora, beginnen auch Feindseligkeiten und Überfälle der Indios auf die Spanier, von denen etliche dabei ihr Leben verlieren. Wer unter den Spaniern dazu noch in der Lage ist, verlässt Panama, unter anderem auch Bernal Diaz (der spätere Kampfgefährte des Hernán Cortés, und Autor der berühmt gewordenen „Eroberung Mexikos“ - siehe Literaturhinweise), welcher sich nach Hispaniola begibt. Bernal Diaz wird nach langer Zwangspause am 8. Februar 1517 mit der Expedition des Hernández de Córdoba zur ersten Erkundung des mexikanischen Festlandes aufbrechen.

Balboa heiratet durch Intervention von Pedrarias Frau und einiger seiner Freunde, Isabel de Bobadilla, eine noch in Spanien lebende Tochter Pedrarias in der Hoffnung aller Beteiligten, dass der Dauerkonflikt zwischen Balboa und Pedrarias dadurch behoben werde.

1515

Balboa wird von Ferdinand II. zum Hidalgo und Gouverneur von Panama und Coiba (südlich und westlich von Castilia del Oro) ernannt, allerdings unter dem Oberbefehl Pedrarias, welches die Harmonie zwischen beiden nicht fördert.

1517

Juan de Tavira unternimmt von >Santa Maria de la Antigua< aus eine Expedition zum >Rio Sucio<, einem Nebenfluss des Rio Atrato im heutigen Kolumbien. Auch Hernando de Soto und Francisco Pizarro nehmen teil, wobei Pizarro nach dem Tod Taviras und dem Scheitern der Expedition zum Führer gewählt wird und die Truppe zurückführt.

1518

Balboa überquert in einem erneuten Zug den Isthmus von Panama bis zum Golf von San Miguel um dort seine Statthalterschaft zu errichten. Bei dem Transport von Bauholz für mehrere Schiffe über den Isthmus, sterben tausende von Indios, welche zu dieser Arbeit gezwungen werden.

Der Konflikt zwischen Balboa und Pedrarias eskaliert......

1519

Januar - Balboa wird auf Befehl Pedrarias von Francisco Pizarro in Aclá verhaftet und wegen einer (angeblichen?) Verschwörung gegen den Statthalter angeklagt und hingerichtet. Den Prozess führt Gaspar de Espinosa.

August - Pedrarias verlegt Hauptstadt und Kathedralsitz von >Santa Maria de la Antiqua< nach >Panama<, Ausgangspunkt ist >Nombre de Dios<

Francisco Pizarro führt als Hauptmann unter Gaspar de Espinosa die Landtruppen auf dem Feldzug gegen den Curaca (Häuptling) Urraca in Panama an. Auch Diego de Almagro ist an diesem Feldzug beteiligt. Seit diesem Zeitpunkt arbeiteten Pizarro und Almagro definitiv als Partner in wirtschaftlichen Unternehmungen zusammen. Eine schon frühere Zusammenarbeit ist denkbar, aber nicht dokumentiert.

Pizarro ist zu diesem Zeitpunkt ein schon wichtiges und führendes Mitglied der spanischen Niederlassung in Panama. Er wird Grundbesitzer und Encomendero, und gelangt so zu einem Wohlstand, zu welchem er es in Spanien als unehelicher Sohn eines nicht begüterten Hidalgo nie hätte bringen können.

1522

Pedrarias betraut Pasqual de Andagoya mit der Aufgabe eine Erkundungsfahrt zur Küste des heutigen Kolumbien zu unternehmen. Er kommt bis zur Mündung des >Rio Birú<, (etwa dem heutigen Puerto Piña/Panama) und kehrt auf Grund eines Unfalles krank und enttäuscht zurück.

Pizarros Vater in Spanien, Gonzalo Pizarro "El Largo", stirbt. Francisco wird jedoch in seinem Testament nicht erwähnt. Das Majorat erhält sein ehelicher Halbbruder Hernando.

1524

Pizarro, Diego de Almagro, welche beide mittlerweile zu den wohlhabenderen Einwohnern Panamas gehören, sowie der Bischof von Panama, Fernando de Luque, welcher ein besonders großes Vermögen in der "Neuen Welt" angehäuft hat und zum Mitfinanzier der künftigen Expedition wird, gehen ein Bündnis ein, und bitten Pedrarias um die Erlaubnis die von Andagoya entdeckten Gebiete weiter zu erschließen und zu erobern. Der Hauptfinancier des Unternehmens war jedoch unzweifelhaft Gaspar de Espinosa, der jedoch als solcher nicht öffentlich in Erscheinung getreten ist. Warum Espinosa im Hintergrund bleiben wollte, ist unklar.

14. November - Pizarro nimmt mit einem von Almagro gekauften Schiff, (Schiffe die ehemals von Balboa für seine geplanten Erkundungen des Mar del Sur" (Pazifik) gebaut wurden.) unter Beteiligung von Ribera (königlicher Schatzmeister), hundert Mann und vier Pferden, an der Perleninsel (Heutige Isla del Rey) vorbei, Kurs auf das südamerikanische Festland. Almagro will nach Ausbesserung und Ausrüsten eines zweiten kleineren Schiffes mit Nachschub und Verpflegung nachfolgen.

Sie wählen unwissentlich für ihre Erkundungsfahrt die ungünstigste Jahreszeit, und so schlagen sie sich unter Stürmen und Entbehrungen bis zur Mündung des Rio Birú (Puerto Piña) vor, bis zu welcher vor ihnen auch Andagoya vorgedrungen war. Sie ankern und verbleiben in dieser Gegend, aber es stellen sich schnell Versorgungsengpässe ein, die bald zu Mangelkrankheiten und den ersten Hungertoten führen, da nichts Essbares aufzutreiben ist.

Sie segeln in Erwartung einer besseren Versorgungslage weiter in südliche Richtung, wo sie sich in einer Bucht niederlassen, welche ihre Situation jedoch nicht verbessert, sondern noch verschärft; Hunger, Krankheit und Tod grassieren.

Pizarro sendet seinen Hauptmann Montenegro mit ca. der Hälfte der Truppe zur Perleninsel ("Isla de Perlas", der heutigen Isla del Rey/Panama) zurück, um Vorräte zu holen, er wird in 5-6 Tagen zurückerwartet.

Pizarros Leute nennen den Ort, wo sie auf Montenegro und Nachschub warten, auf Grund der auftretenden katastrophalen Versorgungssituation >Puerto de hambre< (Hungerhafen). 27 von Pizarros Leuten verhungern oder sterben an Krankheiten.

Erst nach 47 Tagen kehrt Montenegro endlich mit Vorräten zurück.

Karte : 3 Reisen nach Peru

1525

2. Februar - Sie verlassen >Puerto de hambre<, segeln weiter nach Süden, gehen am Lichtmesstag an Land und werden von den dort lebenden Indios feindlich empfangen und gelangen bei kriegerischen Auseinandersetzungen in eine bedrohliche Situation aus welcher sie sich nur durch äußersten Einsatz retten könne. Zum ersten Mal auf Ihrer Fahrt werden sie mit Anthropophagie (Kannibalismus) konfrontiert. Sie nennen den Ort auf Grund des Datums, 2. Februar = Lichtmesstag, >Candelaria<.

Durch Überfälle der Indios verwundet und demoralisiert, entschließt Pizarro sich zu einer Teilrückkehr bis nach Chicamá. (Panama).

Zur gleichen Zeit begibt sich Almagro mit Proviant und Nachschub von Panama auf den Weg zu Pizarro, verfehlt ihn jedoch. Er segelt, ohne auf Pizarro und seine Leute aufmerksam zu werden über >Puerto de hambre< hinaus, und wird später bei einem Landgang weiter südlich mit seinen Männern von feindlich gesonnen Indios überfallen, wobei Almagro in den Kämpfen eine Auge verliert. Da der Ort von den Spaniern niedergebrannt wird, nennt man ihn >Pueblo quemado<.

Trotz seiner Verwundung dringt er jedoch noch weiter nach Süden vor, bis zur Mündung des Rio San Juan . Da er dort zu dem Schluss kommt, dass, da er Pizarro bis hierhin nicht getroffen hat, er ihn entweder verfehlt haben muss, oder aber Pizarro verschollen oder umgekommen ist, entschließt er sich zur Rückfahrt.

Bei der Rückkehr zur Perleninsel hört Almagro von Pizarros Aufenthalt in Chicamá und trifft sich darauf dort mit ihm.

Sie vereinbaren, dass Almagro zusammen mit Fernando de Luque und Ribera in Panama den Fortgang des Unternehmens organisieren und sichern sollen.

Almagro und de Luque erwirken bei Pedrarias durch eine Zahlung von 1000 Goldpesos eine Erlaubnis das Unternehmen weiterzuführen.

Karl V. setzt den mehr als 80 jährigen despotischen Pedrarias als Gouverneur von Panama ab, welcher sich zur Zeit in Nicaragua aufhält um eine Strafexpedition gegen den gegen ihn rebellierenden Hernando de Córdoba zu leiten. Nachfolger Pedrarias in Panama wird Pedro de los Rios. Pedrarias wird Gouverneur von Nicaragua

1526

10. März - Ein notarieller Vertrag, zwischen Fernando de Luque, Domherr und Schuldirektor in Panama, Diego de Almagro und dem aus Chicamá eingetroffenen Pizarro, wird feierlich ausgefertigt, in welchem die erhoffte Nutzung und Ausbeutung durch die zukünftige Eroberung des vermuteten Peru feierlich zwischen den Parteien festgelegt wird. Der eigentliche Financier des Unternehmens, welcher de Luque das Geld zu dem Unternehmen leiht, ist jedoch Gaspar de Espinosa.

Ende Juni - Zwei Schiffe unter dem Kommando Almagros, und unter nautischer Führung des Kapitäns und Piloten Bartolomé Ruiz, zusammen mit 160 Mann und einigen Pferden laufen aus, und vereinigen sich mit Pizarros Leuten in Chicamá.

Sie segeln südwärts bis zur Mündung des Rio San Juan. Sie erbeuten dort erstmals eine größere Menge Goldes im Wert von ca., 5000 Goldpesos.

Pizarro fasst den Entschluss, da er größeren Nachschub von Männern und Material für größere Beutezüge weiter südlich braucht, Almagro mit dem erbeuteten Gold als Anreiz für neue Anwerbungen nach Panama zurückzuschicken. Ruiz soll unterdessen die Küste erforschen, und er, Pizarro, wartet auf die Rückkehr der Schiffe in der Bucht des Rio San Juan. Der Platz war jedoch schlecht gewählt, und viele von Pizarros Männern sterben unterdessen an Hunger, Krankheiten oder werden von Indios getötet.

Ruiz entdeckt unterdessen die <Gorgoneninsel> (Isla de Gorgonas) und weiter südlich die <Hahneninsel> (Isla de Gallo).

Dort begegnet ihnen ein Floß mit Indios und wertvollen Waren und Gold, welche aus der Nähe von Tumbez kommen und welche ihnen zum ersten Mal vom Inkareich berichten. Er nimmt 3 Indios mit an Bord. Sie sollen als Dolmetscher ausgebildet werden. Unter ihnen sind die zwei später noch eine Rolle in der Conquista spielenden ‚Felipillo´ und Martinillo später Don Martin.

Ruiz segelt zurück zu Pizarro, und kurz darauf trifft auch Almagro mit ca. 80 Mann Verstärkung und Nachschub ein, welches schlagartig die fatale Situation von Pizarros Männern behebt. Sie beschließen dann auf Grund von Ruiz guten Nachrichten nach Süden, Richtung Peru, zu segeln.

Bedingt durch schlechte Wetterverhältnisse segeln sie jedoch zuerst zur Hahneninsel, wo sie eine Woche rasten. Dann laufen sie die Bucht von Tacamez an, wo sie jedoch von den Indios feindselig empfangen werden. Sie landen trotzdem und es kommt zu Scharmützeln mit den Indios. Die Spanier bleiben neun Tage in der Gegend ohne dass es zu irgendwelchen Erfolgen für sie kommt. Frustration macht sich beriet.

Es kommt zum ernsthaften Streit zwischen Pizarro und Almagro über die Zukunft des Unternehmens. Man einigt sich jedoch, dass Almagro zurück nach Panama segelt um erneut Verstärkung zu holen, während Pizarro sich entschließt, sich wegen der Feindseligkeiten der Indios vom Festland zurückzuziehen und sich mit 85 Mann auf die Hahneninsel übersetzen, um dort auf die Rückkehr Almagros und Verstärkung zu warten. Diese Entscheidung soll sich kurz darauf als grobe Fehlentscheidung herausstellen, da die Versorgungslage auf der Hahneninsel sehr schlecht ist.

Der vorhergegangene Streit der Anführer verstärkt auch den schon vorhandenen Unmut und die Unzufriedenheit der Mannschaften, welche nichts von den ihnen versprochenen Reichtümern zu sehen bekommen, sondern nur Hunger und Tod. Sie senden mit Almagros Schiff eine geheime Botschaft an den neuen Gouverneur, Pedro de los Rios, Nachfolger des abgelösten Pedrarias, mit der dringenden Bitte, ihr Leiden zu beenden und sie zurückzuholen.

Pedro de los Rios erhält die ihm von der unzufriedenen Mannschaft zugesandte Nachricht und untersagt Almagro auf Grund der schlechten Neuigkeiten die Expedition fortzuführen und neue Männer zu werben. Er beauftragt Juan Tafur mit 2 Schiffen die auf der Hahneninsel zurückgebliebenen Männer nach Panama zu holen.

Nach dem Eintreffen Tafurs auf der Isla de Gallo weigern sich jedoch, trotz ihrer desolaten Lage, Pizarro und dreizehn Männer ("Los trece de la fama") nach Panama zurückzukehren und bleiben freiwillig auf der Insel zurück, um auf die Rückkehr Almagros zu warten und das begonnene Unternehmen fortzuführen. Der Rest der Männer kehrt mit Tafur zurück nach Panama.

Nach einigen Tagen wechseln Pizarro und seine Männer mit einem Floß zur benachbarten Isla de Gorgonas (Gorgoneninsel), welche eine bessere Nahrungsversorgung verspricht, trotzdem werden die folgenden fünf Monate zu einer erneuten Tortur.

Nach langwierigen monatelangen Verhandlungen willigt de los Rios in Panama, speziell durch Intervention des Richters Gaspar de Espinosa, endlich ein, und gestattet Ruiz die Ausfahrt mit nur einem Schiff und der Auflage, dass Pizarro binnen sechs Monaten das Unternehmen zu einem erfolgreichen Ende zu bringen hat.

Pizarro und seine Männer haben nun sieben Monate auf den Inseln ausgeharrt, bis Ruiz endlich eintrifft, Almagro bleibt in Panama, um die Interessen des Unternehmens zu vertreten.

Zwei Kranke bleiben von Indios versorgt auf der Gorgoneninsel zurück, und mit dem Rest machen sich Pizarro und Ruiz auf, und segeln 20 Tage nach Süden, bis zur Bucht von Guayaquil

Sie treffen auf etliche Flöße mit Indios, die sich auf einem Kriegszug befinden, sich aber durch das überraschende Auftauchen der Spanier anders entschließen und sie in ihre Stadt Tumbez einladen. Nach gastfreundschaftlicher Aufnahme und der Feststellung, dass Tumbez eine reiche und wohlhabende Stadt einer gehobenen Zivilisation ist, sie jedoch zu wenige sind und zu schlecht ausgerüstet, um das Land zu unterwerfen, lichten Sie nach einigen Tagen die Anker und segeln weiter nach Süden, bis Cabo Blanco bei Santo, etwa zum 9. Breitengrad, mit zwischenzeitlichen Landgängen, bei welchen sie von den Indios ausnahmslos freundlich aufgenommen werden.

Dort entschließen sie sich, da die ihnen gestellte Sechsmonatsfrist lange abgelaufen ist und mittlerweile das Jahr 1527 weit fortgeschritten ist, zur Rückfahrt.

1527

1. Juni - Der 87jährige Pedrarias wird zum Gouverneur von Nicaragua ernannt.

Ende des Jahres, Rückkehr Pizarros nach Panama, nach 18monatiger Expedition

1528

Anfang 1528 - Um frei zu sein von den willkürlichen Entscheidungen der jeweiligen ihm übergeordneten Statthalter und um die Alleinansprüche der Eroberung ihrer neuen Entdeckung, sowie die dazu nötigen offiziellen Ermächtigungen zu erhalten, fährt Francisco Pizarro, nach gemeinsamem Beschluss der drei Partner nach Spanien, um ihr Anliegen der Krone vorzutragen. Pedro de Gandia begleitet ihn, ebenso "Martinillo", "Felipillo" und ein dritter Indio, sowie Lamas und etliche der ihnen in Peru geschenkten Wertgegenstände.

Kaum in Sevilla angekommen, wird er vom Bachiller Enciso, welcher sich zufällig zur selben Zeit dort aufhält, angeklagt, wegen Encisos rechtlich zweifelhafter Absetzung als Alcalde (Bürgermeister) von >Santa Maria de la Antigua< durch Balboa im Jahre 1511, an welcher Pizarro indirekt beteiligt war, und daraus noch resultierenden finanziellen Ansprüchen.

Pizarro kommt in Sevilla in Schuldhaft

Der Indienrat wird über den Vorfall informiert, prüft ihn, und leitet ihn mit einer wohlwollenden Empfehlung an den König (Karl V.) weiter, welcher Pizarro, in Erwartung der Entdeckung eines weiteren wohlhabenden Reiches in Amerika, (nach Mexiko durch Hernán Cortés), in seiner misslichen Situation hilft.

Mai 1528 - Hernán Cortés, erfolgreicher Eroberer Mexikos und Pizarros Vetter, trifft am Hof in Spanien mit großen Reichtümern und Geschenken ein.

1529

6 o. (8). März - Pizarro bekommt eine Audienz bei König Karl V. in Toledo, welcher eine königliche Empfehlung an den Indienrat ausspricht, Pizarro in seiner Unternehmung zu unterstützen.

26. Juli - Ausstellung der Kapitulationen (Vertrag, Abkommen) von Toledo

Herbst - Francisco Pizarro begibt sich in seine Geburtsstadt Trujillo,

Treffen und Bündnis mit seinen Halbbrüdern Hernando Pizarro, Juan Pizarro, Gonzalo Pizarro und Francisco Martinez de Alcántara.

Anheuerung etlicher weiterer Männer für das Unternehmen, wie Orellana, Carvajal, Hinojosa, etc.

Organisation der Ausfahrt und des Peru-Unternehmens

Die Conquista

1530

19. Januar - Ausfahrt Pizarros aus Sanlucar de Barrameda über Gomera (Kanarische Inseln) nach Panama.

Ende Januar - Ausfahrt des Restes der kleinen Flotte.

Nach seiner Rückkehr nach Panama, Streit mit Almagro der sich und seine Interessen in der Kapitulation von Toledo nicht genügend berücksichtigt sieht und sich somit als benachteiligt und nicht gleichberechtigt im ganzen Unternehmen fühlt.

Nach einigen Zugeständnissen Pizarros, Einigung mit Almagro.

27. Dezember - Feierliche Messe in Panama für die Expedition nach Peru

1531

Januar - Ausfahrt Pizarros von Panama u.a. mit seinen Brüdern, Bartolomé Ruiz, Benalcázar und 180 Mann.

In 5 Tagen segeln sie bis zur Bucht von San Mateo.

Da der Wind ungünstig umschlägt und ein Weiterkommen per Schiff sehr erschwert wird, beschließt Pizarro hundert Meilen früher als geplant an Land zu gehen und mit der Truppe über Land und Dschungel die Strecke zu bewältigen. Die Schiffe versuchen sich vorsichtig an der Küste entlangzumanövrieren. Sehr verlust- und entbehrungsreicher siebenmonatiger Marsch bis zur Stadt Coaque, welche sie plündern, wobei sie zum ersten Mal größere Mengen Goldes erbeuten.

Auf ihrem Marsch weiter nach Süden, treffen sie ein Versorgungsschiff aus Panama mit dem Schatzmeister Alonso Riquelme, welcher noch aus Spanien als Vertreter der Krone nachgefolgt war, sowie einigen anderen Nachzüglern.

Über Caraque ziehen sie weiter bis zum Golf von Guayaquil. Auf ihrem Weg dorthin trifft Sebastian de Benalcázar mit einem Versorgungsschiff aus Nicaragua und 30 Mann Verstärkung in der Gegend des heutigen Puerto Viejo ein.

Pizarro will die Insel Puná im Golf von Guayaquil als Ausgangsbasis für seine weitere Unternehmung nutzen.

Es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen der erschöpften Truppe und Pizarro über das weitere zukünftige Vorgehen.

Freundlicher Empfang der Puná Indios und Überfahrt auf die Insel Puná. Die Puná Indios konnten sich der Eroberung durch die Inka entziehen, und stehen somit mit den Tumbezianern, welche sich den Inka gegenüber loyal verhalten, auf Kriegsfuß. Einige Puná Curacas werden von den Pizarro begleitenden Tumbez Indios des Hinterhaltes bezichtigt (zu Recht oder zu Unrecht?), worauf Pizarro die beschuldigten Curacas überrumpelt, festnimmt, und sie den Tumbezianern ausliefert, welche sogleich kurzen Prozess mit ihnen machen und sie enthaupten. Es kommt daraufhin zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Puná-Indios welche sich zu einem Dschungel Krieg ausweiten. Die Spanier können zwar durch die Überlegenheit ihrer Waffen die Situation für sich entscheiden, trotzdem sieht es, bedingt durch die Feindseligkeiten, ungünstig für die Spanier aus. Viele Indios und einige wenige Spanier werden getötet. Pizarro schenkt etlichen der von den Puná-Indios gefangen gehaltenen und versklavten Tumbezianern die Freiheit.

In dieser misslichen Situation trifft Hernando de Soto mit 2 Brigantinen und ca. 100 Mann Nachschub und Pferden aus Nicaragua ein.

·Die Stimmung unter der Truppe ist weiterhin sehr schlecht, da weder Gold noch Silber gefunden werden, es jedoch dauernd heftige Auseinandersetzungen mit den Indios gibt.

Schatzmeister Riquelme versucht durch Bestechung eines Steuermannes einen Fluchtversuch nach Panama, der jedoch vorzeitig von Pizarro entdeckt und verhindert wird. Ca. drei Monate verbringen sie auf Puná, bis die Regenzeit zu Ende geht.

Die Spanier beschließen schließlich aufs Festland nach Tumbez überzusetzen.

Karte : Der Marsch nach Cuzco

1532

Entgegen allen Erwartungen und vorherigen Erfahrungen betreffend des ersten Besuches in Tumbez, werden die Spanier feindselig und in kriegerischer Absicht erwartet. (Das unerwartete feindliche Verhalten gegenüber den Spaniern wird in keiner Chronik erklärt)

Sie finden die Stadt verlassen und teilweise zerstört vor. Alle Bewohner sind bewaffnet in die Berge geflohen. Hafen und Stadt sind teilweise zerstört und vom vormaligen Glanz der Stadt ist nichts übrig geblieben. Pizarro wusste bis dato noch nichts vom Bürgerkrieg und den Kämpfen die hier zwischen Atahualpas und Huaskars Truppen um die Herrschaft im Lande getobt hatten.

Pizarro findet einen vornehmen in der Stadt verbliebenen Tumbezianer (Curaca), welcher sich auf seine Seite schlägt und ihm hilfreiche Informationen über den Zustand des Landes zuträgt, wie dem Bruderkrieg zwischen Atahualpa und Huaskar, der Struktur des Inka Staates, des alten Chimu-Reiches etc. und von der reichen Hauptstadt Cuzco.

·Patrouillen werden unter de Soto in die Umgebung unternommen, welche zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen, bei welchen jedoch die Indios besiegt werden, um dann schließlich mit dem Curaca von Tumbez Chili Masa Frieden zu schließen

16. Mai - Pizarro marschiert von Tumbez südwärts, wo sie von den Indios freundlich empfangen werden. Einige Spanier bleiben noch in Tumbez zurück. Nach einer Woche kommen sie zum Turicarami-Fluss.

Zur gleichen Zeit reitet Hernando auf Pizarros Anordnung zurück nach Tumbez um die dort verbliebenen Spanier mit inzwischen neu eingetroffenen Schiffen nach Süden zu bringen, um eine feste Niederlassung, San Miguel, zu gründen. Hernando Pizarro erfährt dort in Tumbez die Neuigkeit über Gerüchte, dass Almagro eine Expedition auf eigene Faust plane.

Erneute kriegerische Auseinandersetzungen mit Indios der Umgebung zum Zeitpunkt der Landung der aus Tumbez kommenden Schiffe. Pizarro statuiert ein Exempel. Er lässt 13 Curacas erdrosseln, welches die Unruhen beendet.

Ende August - Gründung von San Miguel (das heutige Piura).

Pizarro sendet de Soto von Pohechos auf Kundschaft aus und um die Freundschaft der Häuptlinge der Umgegend zu gewinnen. Er dringt bis nach Cajas vor, welches kurz zuvor von Atahualpa und seinen Truppen verlassen und verwüstet wurde. Gerüchte über große Truppenkonzentrationen eines Inkaheeres bei Cajamarca verdichten sich.

24. September - Fünf Monate nach ihrer Ankunft in Tumbez bricht Pizarro mit 110 Fußsoldaten und 67 Reitern ins Landesinnere auf. Pizarro lässt den königlichen Zahlmeister Antonio Navarro als Kommandanten in San Miguel zurück.

Nach einigen Tagen trifft de Soto wieder mit Neuigkeiten auf Pizarros Truppe, und bringt einen Botschafter Atahualpas mit, welcher nach ausführlichen Gesprächen zu diesem zurückgeschickt wird, um ihm mitzuteilen, dass Pizarro ihm seine Aufwartung machen wolle.

Die Spanier dringen immer weiter in die Kordillere ein, ohne feindliche Zwischenfälle zu erfahren.

Pizarro macht sich die innenpolitischen Differenzen der einzelnen Parteien des Bürgerkrieges zwischen Atahualpa und Huaskar zunutze, und kann einige Curacas auf seine Seite ziehen. Ein Curaca meldet ihm Atahualpa lagere mit 50.000 Mann vor Cajamarca.

Den Spaniern machen die Strapazen des Aufstieges in den engen Schluchten der Anden, sowie die Temperaturschwankungen und die Höhe zu schaffen.

Botschafter Atahualpas treffen auf die Spanier. Besuche, welche sich in den folgenden Tagen wiederholen.

15. November - Pizarro und seine Leute ziehen in das verlassene Cajamarca ein.

Pizarro befiehlt de Soto mit 20 Reitern und dem Dolmetscher Martinillio (einem der 3 Indios, Felipillio und Martinillio, welche sie auf ihrer 2. Reise mitgenommen hatten, um sie als Dolmetscher auszubilden) ins Lager des Inka zu reiten um ihn zu bitten, ihm, Pizarro, einen Besuch abzustatten. Nachdem de Soto den halben Weg zurücklegt hat, sendet Pizarro ihm zur Unterstützung seinen Bruder Hernando mit einem Schwadron hinterher.

Es trifft zwischenzeitlich ein Inkaoffizier aus dem weit vor der Stadt an den Hängen gelegenen Inkalager in Pultamarca, ein, um ihnen mitzuteilen, sie mögen sich zur Unterkunft eines geeigneten Gebäudes in Cajamarca bedienen.

Atahualpa nimmt den Besuch de Sotos sehr distanziert auf, und erst das spätere Eintreffen Hernando Pizarros kann das erste Eis brechen, mit der Zusage Atahualpas, Francisco Pizarro am nächsten Tag in Cajamarca aufzusuchen.

Das Ziel Atahualpas soll, (nach unterschiedlichen Quellen) gewesen sein, die Spanier lebend zu fangen, und sie zu versklaven.

Die Spanier schätzen das Inkaheer auf etwa 30.000 Mann, und schmieden ihre letzten Pläne bezüglich ihres Vorgehens am folgenden Tag.

16. November - Atahualpa verlässt morgens mit einem Tross von Tausenden von Soldaten und Hofstaat sein Lager, und trifft dann nach langsamem Marsch erst am Spätnachmittag auf dem Hauptplatz Cajamarcas ein. Der Feldprediger Fray Vicente Valverde begrüßt den Inka als erster mit Kreuz und Brevier in der Hand, begleitet von Felipillio, dem Dolmetscher. Der Inka, verärgert über Art und Ton der Begrüßung, schleudert das Brevier Fray Vicentes zu Boden, gibt einen Befehl an seine Leute, welcher aber durch das plötzliche, gewaltsame Hervorbrechen der Spanier mit ihren Pferden und dem darauf folgenden Massaker an seinem völlig perplexen Hofstaat, Wachen und Truppen unterbrochen wird. Tausende seiner Leute werden in kurzer Zeit in wilder Schlächterei niedergemetzelt, Atahualpa jedoch wird unverletzt gefangen genommen.

Die Reste seines 30.000 Mann starken Heeres fliehen in wilder Panik.

Nicht ein Spanier verliert bei dem Gemetzel sein Leben.

Nach der ersten Erschütterung über seine Gefangennahme und der Zusicherung der Schonung seines Lebens, sowie der späteren Genehmigung, seinen Hofstaat im Kleinen weiterzuführen, gibt sich Atahualpa den Spaniern gegenüber heiter und gelassen, wie seinen Untertanen gegenüber weiterhin mit unverminderter Majestät.

Zur bevorzugten Gesellschaft des Inka gehören de Soto und Hernando Pizarro, zu denen er ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt.

Um seine Freiheit wiederzuerlangen verspricht er Francisco Pizarro im Tausch einen 22 Fuß langen und 17 Fuß breiten (ca. 6,7m X 5,2m) und 2,5 m hohen Raum innerhalb von 2 Monaten mit Gold zu füllen.

1533

Mit Hilfe eines Täuschungsmanövers gegen Pizarro, befiehlt Atahualpa heimlich durch einen Boten, seinem Heerführer Chalicuchima, seinen Halbbruder Huaskar, welcher sich in dessen Gewalt befindet, zu töten, um ein politisches Ausspielen der beiden Halbbrüder durch die Spanier zu Atahualpas Nachteil, zu verhindern.

Atahualpa bietet dem 55(6)jährigen Pizarro seine schöne Halbschwester (Inés) Huaylas Yupanqui Tochter Huayna Capacs zur Gefährtin (manceba) an, mit der Pizarro später zwei Kinder haben wird, eine Tochter, Francisca (sie heiratet später 18jährig in Spanien ihren Onkel Hernando Pizarro), und einen Sohn Gonzalo, sowie zwei weitere uneheliche Kinder, Francisco und Juan, mit einer anderen Inka Prinzessin (Angelina) Añas Yupanqui.

Die Kammer füllt sich langsam aber stetig mit dem versprochenen Gold, Pizarro dauert es jedoch zu lange, und beschließt drei Spanier in die ca. 1200km entfernte reiche Hauptstadt Cuzco, unter persönlichem Schutz Atahualpas, zu senden. Der Gouverneur Cuzcos, Quizquiz, lässt ihnen das Gold der Schatzkammer Coricancha übergeben. Am 28. April treffen sie mit 107 Lasten Gold und 7 Lasten Silber wieder in Cajamarca ein.(1 Last [nach Herrera] = Eine Last die ein Mann tragen kann).

5. Jan - Hernando Pizarro zieht mit seinen Brüdern Juan und Gonzalo, dem königl. Inspektor Miguel Estete und 20 Reitern südwärts nach Pachacamac, um sich die außerordentlichen Schätze dieses Heiligtums zu sichern.. Unterwegs trifft er einen Bruder Atahualpas, Illescu. Sie kommen am 25. April mit Gold beladen nach Cajamarca zurück. Sie schaffen es ebenfalls auf ihrem Weg Chalicuchima, einer von Atahualpas wichtigsten Heerführern, zu überzeugen, sich mit ihnen nach Cajamarca zu begeben, wo er jedoch von den Spaniern gefangen gesetzt und gefoltert wird, um militärische Geheimnisse und Verstecke über Beutegut freizugeben. Kurze Zeit vorher, am ...

...14. April - trifft Diego de Almagro, in Panama zurückgebliebener Partner Pizarros, zusammen mit dem königl. Schatzmeister Riquelme und Truppenverstärkungen in Cajamarca ein. Es entstehen sowohl Spannungen zwischen Pizarros Truppe und den neu hinzugekommenen Männern Almagros, als auch zwischen Hernando und Almagro, welche ihre noch von Panama stammenden Probleme nicht vergessen können.

3. Mai bis 9. Juli - Auf Drängen der Truppen beginnt man das angelieferte Gold einzuschmelzen

13. Juni - Der Hauptanteil des Goldes aus Cuzco wird angeliefert, ca. 200 Lasten

Pizarro und Almagro sind sich einig, Hernando Pizarro nach Spanien zu Kaiser Karl V. mit einem Teil des Königsfünftels zu senden, um Bericht zu erstatten, und um rechtliche Fragen zu klären. Ihn begleiten Francisco Pizarros Sekretär Francisco de Jerez und Cristóbal de Mena.

17. Juni - 16. Juli - Das Gold wird anteilmäßig, abzüglich des Königsfünftels, notariell beglaubigt, und aufgeteilt

Die Meinungen über die Zukunft Atahualpas sind geteilt und die Situation spitzt sich zu. Stimmen und Stimmungen werden von Almagro und seinen Anhängern, sowie Männern wie dem Schatzmeister Riquelme geschürt, dass, solange Atahualpa lebe, das Leben und die Mission der Spanier in Gefahr sei, da angeblich heimliche Truppenkonzentrationen gegen die Spanier auf Befehl Atahualpas gebildet würden. Hernando de Soto, einer der wenigen ehrlichen Fürsprecher Atahualpas, neben dem nach Spanien abgereisten Hernando Pizarro, wird mit dem Befehl die angeblichen Truppenkonzentrationen Atahualpas in Guamachucho auszukundschaften, beauftragt.

Inzwischen rufen Pizarro und Almagro ein Gericht zusammen, welches Zeugen vernimmt, mehrere Anklagepunkte benennt, und letztlich zum Schluss kommt, dass Atahualpa schuldig sei, worauf beschlossen wird, die Strafe des lebendigen Verbrennens zu verhängen. All dies geschieht an einem einzigen Tag. Atahualpa wird angeboten, falls er sich zum Christentum bekehre, werde ihm der „gnädigere“ Tod durch Erdrosseln zugestanden.

26.Juli - Das Todesurteil gegen Atahualpa wird durch Erdrosseln vollstreckt.

Nach de Sotos Rückkehr, stellt sich durch seinen Bericht heraus, dass es keine Truppenkonzentrationen gegeben hat.

Etliche Soldaten und Hauptleute entschließen sich nun als reiche Männer nach Spanien zurückzukehren, andere verspielen das gerade gewonnene Vermögen.

Anf. August - Nach Atahualpas Tod beginnt das riesige Inkareich mit seinen vielen verschiedenartigen Völkern auseinander zu brechen. Aus diesem Grund inthronisiert Pizarro nach Beratung mit adeligen Inkas einen jüngeren Bruder Huaskars, Inka Tupac Huallpa (die Spanier nennen ihn auch Tubalipa), als Sapay Inka.

15. September - Pizarro bricht mit einem Heer von 500 Mann, dem Inka Tupac Huallpa und Chalicuchima von Cajamarca auf in die Hauptstadt Cuzco. Der Weg geht über Huaylas, Richtung Jauja. Almagro, de Soto und Juan Pizarro übernehmen die Vorhut, da Überfälle von Atahualpas General Quizquiz befürchtet werden.

Oktober - Auf dem Weg nach Cuzco bei Jauja stirbt auf ungeklärte Weise Inka Tupac Huallpa, wofür Chalicuchima, der auch Huaskar auf Atahualpas Befehl ermordete, verantwortlich gemacht wird. Auch werden ihm die vielen Überfälle auf ihrem Weg angelastet .

12. Oktober - Vor Jauja stoßen sie auf ein Heer von Quizquiz Truppe, welche die Spanier jedoch so bald nicht erwartet hatten, darum unvorbereitet sind, und so nach einigem hin und her vernichtend geschlagen werden. Pizarro und seine Truppen bleiben 2 Wochen bis zum 27. Oktober in Jauja, dann sendet er de Soto mit 70 Reitern als Vorhut um das Terrain zu sichern und Gerüchten über Truppenkonzentrationen nachzugehen. Sie folgen erst dem Rio Mantaro und ziehen in einem Gewaltmarsch weiter bis Vilcashuaman. Dort geraten sie in kriegerische Auseinandersetzungen, bei welchen die Spanier in arge Bedrängnis geraten und einige von ihnen schwer verwundet, als auch einige Pferde getötet werden.

Pizarro lässt den Schatzmeister Riquelme mit 80 Mann und einem Teil der Beute in Jauja zurück, welches er als wichtigen, strategischen Stützpunkt zu halten gedenkt.

De Soto erhält Order von Pizarro auf ihn zu warten. De Soto jedoch, besessen von der Idee, als erster die Inkahauptstadt Cuzco zu betreten, widersetzt sich dem Befehl und rückt, so schnell es das zerklüftete Terrain erlaubt, seinen Weg nach Cuzco fort. Pizarro schickt ihm Diego de Almagro mit einigen Reitern hinterher um ihn zu stoppen.

8. Nov. - Auf einem fast 4000 Meter hohen Gebirgspass über dem Rio Vilcaconga geraten de Soto und seine Männer in einen Hinterhalt und werden von einer überlegenen Indio Armee fast vernichtet. Nur der Einbruch der Nacht, welcher die Kämpfe beendet, verhindert eine totale Niederlage der Spanier. Unerwartet und mitten in der Nacht trifft jedoch Almagro mit seiner Truppe ein. Die Indios, welche am Morgengrauen die vereinten spanischen Truppen wahrnehmen, räumen daraufhin ohne weitere Kämpfe das Feld.

3.November. - Pizarro lässt Chalicuchimas wegen des vermuteten oder offensichtlichen Verrates bezüglich der Überfälle, wie des unerklärlichen Todes von Inka Tupac Huallpa, nach seiner Ankunft in Vilcaconga lebend verbrennen. (Laut anderen Chronisten, wird Chalicuchima Manco Inca übergeben, welcher ihn in Cuzco hinrichten lässt.)

Auf dem Weg nach Cuzco nehmen inkaische Adlige zusammen mit Paullu Inca und Manco Inca, beide sind Söhne Huayna Capacs, Kontakt mit Pizarro auf wobei sich Manco Inca als legitimer Nachfolger der Inka Dynastie erklärt, und die Spanier bittet, sie im Kampf gegen ihre Feinde zu unterstützen. Eine knappe Meile vor Cuzco kommt es zur letzten großen Schlacht zwischen den Spaniern und Anhängern des toten Atahualpa unter Führung seines ehemaligen Heerführers Quizquiz welcher in Cuzco residiert.

15. November - Die Schlacht entscheidet sich erst im Morgengrauen des nächsten Tages, als die Truppen Quizquiz´s in die Flucht geschlagen werden, welche dabei aber noch zuvor in der Lage sind Cuzco zu plündern und zu brandschatzen. Die Spanier ziehen mit den Inkafürsten Manco und Paullu als Sieger in Cuzco ein. In Cuzco finden die Spanier noch einmal viel Gold und Silber, sowie viele Vorräte.

Die erneut erbeuteten Gold- und Silberschätze werden zum größten Teil eingeschmolzen und in entsprechenden Anteilen, abzüglich des Königsfünftels, unter der Truppe verteilt.

Dezember - In einem großen Fest wird der Manco Inca von Pizarro, zum neuen Herrscher des Inkareiches aber auch als Vasall Kaiser Karl V., zum neuen Sapay Inka gekrönt.

Mit der Eroberung Cuzcos ist die eigentliche Conquista Perus abgeschlossen.

Nach der Gründung Cuzcos und dem Einsetzen Hernando de Sotos als stellvertretenden Gouverneur, sowie der Regelung aller notwendigen Angelegenheiten, wendet sich Francisco Pizarro wieder der Küste zu, nach Pachacamac, um einen Standort für eine neue Siedlung mit maritimer Anbindung zu gründen.

Manco Inca schlägt zusammen mit Pizarros Leuten die Reste von Quizquiz´s Truppen. Diese Auseinandersetzungen werden sich noch bis weit ins Jahr 1534 hineinziehen.

1534

Um die zu dieser Zeit einzige und wichtige Nachschubbasis von San Miguel auszubauen, schickt Pizarro Sebastian de Benalcázar als Befehlshaber dorthin.

9. Januar - Hernando Pizarro landet in Sevilla.

20. Januar - Karl V. empfängt Hernando Pizarro. Seine für den König mitgebrachten Reichtümer und Schätze beeindrucken den Hof. Hernando wird in den Orden der Santiago Ritter aufgenommen.

Auch Diego de Almagros Wunsch einer Statthalterschaft über 200 Meilen, beginnend an der Südgrenze von Pizarros Statthalterschaft, wird vom Hof bestätigt, nachdem Hernando vorher eine Erweiterung derjenigen Pizarros um weiter 70 Leguas nach Süden erwirkt hatte, um somit das reiche Cuzco für Pizarro zu sichern. An diesem Punkt soll sich später der mörderische Konflikt der beiden Konquistadoren entfachen.

Mit vielen neuen Vollmachten ausgestattet, kehrt Hernando nach Panama zurück, und schifft sich dann bald nach Peru ein, erreicht Lima aber erst Mitte 1535.

Da Mitte Februar 1534 Nachrichten eintreffen, dass der ehemalige Heerführer Atahualpas, Rumi-Nahui, den Norden des Reiches (mit dem als reich geglaubten Quito [Ecuador]) verwüstet, trifft Benalcázar in San Miguel die eigenmächtige Entscheidung sich mit 200 Mann nach Quito durchzuschlagen. Benalcázar hält am Pfingstmontag 1534 Einzug in Quito.

Große Enttäuschung bei Benalcázar und seinen Männern, da die in Quito erwarteten Reichtümer nicht vorhanden sind.

Benalcázar bleibt mit mehreren hundert Mann als Oberbefehlshaber in Quito, und schlägt nach mehreren Gefechten Rumi-Nahui, und lässt ihn gefangen nehmen und hinrichten

Durch den Tod von Fernando de Luque wurde der Dominikaner Fray Vicente de Valverde als Bischof von Cuzco bestellt.

23 März - Offizielle Gründung des neuen ibero - peruanischen Cuzco. Fray Vicente Valverde wird, wie in Spanien bestimmt, zum ersten Bischof ernannt. Pizarro weist jedem Mitglied seiner Truppen Haus und Land zu.

Zu dieser Zeit treffen Nachrichten von der Landung Pedro de Alvarados in Manabi (Ecuador) am 25. Februar mit 500 Mann und 227 Pferden (also eine schlagkräftige Truppe und ernstzunehmende Konkurrenz) in Ecuador ein, um Quito zu erobern, wobei auch er sich einen Teil der Reichtümer des Inkareiches sichern will, obwohl er sozusagen illegal in fremdes Hoheitsgebiet, und zwar Pizarros, eindringt.

Pedro de Alvarado war einer der engeren Begleiter Hernán Cortés bei der Eroberung Mexikos. Er, der spätere Gouverneur Guatemalas, war während Cortés Abwesenheit im Mai 1520 (Konflikt mit Panfilo de Narváes) der Verantwortliche für das große Massaker an einer großen Anzahl aztekischer Adliger in Tenochtitlan, welches die Ursache der „Noche triste“ und der damit verbundenen großen Niederlage der Spanier am 30. Juni 1520 war.

Pizarro stattet Almagro mit allen Vollmachten aus sich mit Alvarado zu treffen und den Konflikt zu bereinigen.

Bei Alvarados Marsch von der Küste ins Hochland, kommt ein großer Teil seiner Truppe, durch Strapazen, Hunger und Seuchen um, sind aber nach ihrer Ankunft im Hochland immer noch den in Quito weilenden Männern um Benalcázar und dem mittlerweile eingetroffenen Almagro weit überlegen.

26. Aug. - Nach schwierigen Verhandlungen einigen sich die Parteien darauf, dass Alvarado mit 460 Kilo Gold abgefunden wird und dafür seine Truppen, Schiffe und komplette Ausrüstung Almagro überlässt. Nach den Verhandlungen reiten die Führer der beiden Parteien nach Pachacamac um sich mit Pizarro zu treffen und den ausgehandelten Goldpreis auszuzahlen. .

Auf dem Rückmarsch Almagros und Alvarados nach Pachacamac werden sie in mehrere Gefechte mit dem sich nach Quito zurückziehenden Quizquiz mit seinen Truppen verwickelt, wobei es zu keinem entscheidenden Sieg keiner Seite kommt.

Quizquiz wird später von seinen kriegsmüden Truppen, welche sich entgegen seinem Befehl den Spaniern unterwerfen wollen, ermordet.

1535

5. Januar - Gründung der „Ciudad de los Reyes“ (Die Stadt der Könige) des heutigen Lima. (Lima 1545 Erzbistum mit Vollmacht über die Bistümer von Panama bis Tucuman Paraguay und Chile - 1551, Gründung der Universität San Marcos -1583, die erste Druckerei in Lima)

Rückkehr Pizarros nach Pachacamac.

Völlige Aussöhnung Francisco Pizarros mit Almagro bezüglich des Status von Cuzco, welchen er als seinen Stellvertreter und Gouverneur nach Cuzco sendet und damit de Soto ablöst. Almagro erhält den Auftrag eine Expedition nach Chile zu organisieren.

Die inneren Gebiete Perus werden von Alonso de Alvarado (Verwandter Pedro de Alvarados) unterworfen.

Vor der Ankunft Hernando Pizarros in Peru wird das Gerücht verbreitet, dass Almagros Antrag zum Gouverneur der südlich von Pizarros Gebieten gelegenen Provinzen genehmigt worden sei, wobei Almagro voraussetzt, dass Cuzco somit zu seinem Anspruchsgebiet gehöre, ohne jedoch zu wissen , dass Hernando Pizarro in Spanien vorher die Erweiterung von Pizarros Gouvernement um 70 Leguas südlich erwirkt hatte. Über dieses Gerücht gerät die ganze Kolonie in Aufruhr, und Francisco Pizarro widerruft alle Vollmachten Almagros in Cuzco.

Schon bilden sich rivalisierende Parteien in Cuzco um Almagro und dem auch dort anwesenden Juan Pizarro, wobei auch die Indios sich mit der einen oder anderen Konfliktpartei solidarisieren, und eine blutige Auseinandersetzung der beiden Parteien sich anbahnt.

Mai - Pizarro beschließt darauf unverzüglich selbst nach Cuzco zu reiten.

Pizarro gelingt es die Angelegenheit zu klären und Almagro zu überzeugen, dass erst die Ankunft Hernando Pizarros abgewartet werden solle und dann entsprechend den königlichen Dekreten, welche Hernando mit sich führt über die Statthalterschaft Cuzcos zu entscheiden. Almagro stimmt zu, und...

12. Juni - die beiden versöhnen sich wieder in einer feierlichen Zeremonie und Beurkundung.

Pizarro gelingt es, Almagro zu überzeugen seinen Feldzug südwärts, Richtung Chile in Angriff zu nehmen.

15.Juli - Almagro zieht mit ca. 500 Spaniern und mehreren tausend Indios Richtung Chile, wo ja Almagros königlich zugestandene Statthalterschaft liegt und wo man Gerüchten zufolge ähnliche Reichtümer wie in Peru erwartet. Inka Paullu und Villac Umu (der Oberpriester des Inkareiches) begleiten ihn. Der Chile Feldzug wird zu einer einzigen Katastrophe. Viele Männer sterben an den Strapazen der Überquerung der Anden und Wüsten und erfrieren, verhungern oder erliegen Krankheiten, und es werden weder Gold noch andere Reichtümer gefunden. Gleichzeitig zeichnet sich dieser Feldzug durch eine außerordentliche Gewaltanwendung, Grausamkeit und Willkür der Spanier gegenüber der Indiobevölkerung aus.

Während seines Feldzuges erhält Almagro durch einen Boten die königlichen Garantien seiner Statthalterschaft. Die Streitigkeiten bezüglich der Ausdehnung der jeweiligen Statthalterschaften Pizarros und Almagros liegen an der ungenauen Kartografierung, (Almagros Statthalterschaft begann 270 Leguas südlich des Rio Santiago) und jeder der beiden nimmt die ihm vorteilhafteste Möglichkeit an, und rechnet Cuzco (welches etwa genau in das Grenzgebiet fällt) seinem Interessengebiet zu.

Hernando de Soto verlässt den Schauplatz Peru als reicher Mann und kehrt als reicher Mann nach Spanien zurück, um sich später bei der Eroberung des Südens Nordamerikas „La Florida“ erneut ins Gedächtnis zu rufen. Er findet 1542 bei der Entdeckung des Mississippi den Tod.

Okt. - Nov. - Nach dem Abzug Almagros nach Chile und Pizarros zur Küste, plant Manco Inca eine generelle Erhebung gegen die Spanier, flüchtet aus Cuzco, wird jedoch von Juan Pizarro gestellt und nach Cuzco zurückgebracht und dort unter Hausarrest gestellt

Während Almagros Zug nach Süden verschwindet eines nachts Villac Umu bei Tupiza und predigt und organisiert, wie vorher mit Manco Inca abgesprochen im Rahmen der generellen Erhebung, den Hass gegen die Spanier, welche er umbringt wo immer er sie in kleinen Gruppen antrifft. Die Spanier können seiner jedoch nicht habhaft werden. Inka Paullu bleibt jedoch bei Almagro, und wird sich in den kommenden Zeiten offen gegen seinen Halbbruder Inka Manko stellen und erfolgreich mit den Spaniern gegen seine Landsleute zusammenarbeiten.

Hernando Pizarro trifft endlich in Lima ein, und wird von Francisco Pizarro als neuer Statthalter nach Cuzco geschickt, ohne jedoch schon von der Erhebung des Manco Inca erfahren zu haben.

Hernando versucht vertrauensvoll Inka Manco auf seine Seite zu ziehen und gewährt ihm wieder Bewegungsfreiheit, dieser jedoch nutzt die Gelegenheit zur Flucht und beginnt den offenen, organisierten kriegerischen Widerstand gegen die Spanier.

1536

6. May - Cuzco wird von Manco Inca und ca. 100.000 seiner Krieger belagert. Cuzco wird in Brand gesteckt. Die Spanier gelangen in große Bedrängnis und nur unter großen Mühen gelingt es ihnen das Blatt zu wenden, und erobern, jedoch unter großen Verlusten, die Festung Sacsayhuaman zurück, wodurch der Belagerungsring der Indios durchbrochen wird. Juan Pizarro findet bei dieser Auseinandersetzung durch eine Kopfverletzung den Tod.

Manco Inkas Truppen unter Quizo Yupanqui gelingt es im Landesinneren von Francisco Pizarro zur Hilfe gesandte spanische Truppeneinheiten, (70 Mann unter Gonzalo de Tapia, 60 Mann unter Diego Pizarro - die Besatzung von Jauja u.a.) aufzureiben und zu besiegen

Die Situation wird für die Spanier im Land kritisch und Francisco Pizarro sendet Juan de Panes mit Gold nach Panama um neue Truppen zu werben und Hilfe zu holen. Außerdem schickt er Hilferufe an andere Gouverneure in Mittelamerika u.a. auch an Hernán Cortés in Mexiko (welcher ihm ein Schiff mit Verstärkung und Material schickt)wie auch an Pedro de Alvarado, welchen er 18 Monate zuvor mit einer großen Goldsumme abgefunden hatte, um das Land zu verlassen (Der jedoch lehnt dankend ab). Die Unruhen im Land unter Manco Inca nehmen zu, wobei auch viele Spanier ihr Leben verlieren und gehen soweit, dass indianische Truppen bis vor Lima kommen. Pizarro kann den Angriff jedoch abwehren.

Hernando Pizarro versucht erfolglos die Festung Ollantaytambo, in welche sich Manco Inca mit seinen Kriegern zurückgezogen hat, einzunehmen.

Zu diesem Zeitpunkt kehrt Almagro von seinem Chile Feldzug zurück. Die Situation zu diesem Zeitpunkt in Chile ist verworren. Manco Inca hat sich momentan zurückgezogen, und Almagro versucht durch Boten Kontakt zu Manco Inca herzustellen, dieser entscheidet sich jedoch nach einigem Zögern Almagro nicht zu trauen und greift ihn an, worauf Almagro sich zurückzieht, und Richtung Cuzco zieht.

Manco Inca bekämpft die Spanier noch mehrere Jahre lang, er wird 1544 von einer Gruppe Spaniern aus der Almagro Faktion ermordet.

1537

Es kommt zu Treffen zwischen Hernando Pizarro und Almagro in Urcos. Ihr Verhältnis ist gespannt, auf Grund der unklaren Lage bezüglich Almagros Statthalterschaft. Die Pizarros, wie auch Almagro bestehen darauf, dass Cuzco zum Territorium ihrer Statthalterschaft gehöre.

Nach Hernandos Rückkehr nach Cuzco machen seine Männer ihm Vorwürfe, Almagro bei dem vorhergegangenen Treffen nicht gleich angegriffen zu haben.

Die Indios, welche das Treffen der beiden spanischen Parteien mit Misstrauen betrachten, da sie eine gemeinsame spanische militärische Aktion gegen sie befürchten; greifen die Spanier mit 15000 Mann an, werden jedoch vernichtend geschlagen.

Der ganze Konflikt eskaliert weiter, weil Almagro definitiv darauf besteht, das Cuzco seiner Statthalterschaft zugerechnet wird, welches ihm aber jetzt und in Zukunft von Pizarro verweigert wird.

18. April - Almagro erscheint mit einer überlegenen Truppe vor Cuzco und nimmt die Stadt gewaltsam ein.

Hernando wird bei der blutigen Verteidigung, bei der etliche Spanier ihr Leben verlieren, gefangen genommen, eingekerkert, aber trotz Drängens von Rodrigo Orgóñez, einem der engsten Vertrauten und Scharfmacher im Rücken Almagros, der eine radikale Lösung des Pizarroproblems will, nicht hingerichtet. Hierbei kommt Hernando die spezielle Fürsprache Diego de Alvarados zugute.

Almagro setzt den ihm loyal gesinnten Paullu in einer offiziellen Zeremonie als neuen Inka gegen Manco Inca ein, um ihn als legalen Nachfolger Huayna Capacs für seine politischen Zwecke zu nutzen.

12. Juli - Eine Truppe von 500 Mann unter Alonso de Alvarado, welche nach der Belagerung von Lima freigeworden war und von Pizarro zur Stabilisierung der Situation und Unterstützung für Hernando Pizarro nach Cuzco gesandt wurde, kommt zu spät. Ein großer Teil der Truppen wird unterwegs bei Abancay durch vorher geschmiedete Intrigen und geheime Vereinbarungen mit Alonso de Alvarados Hauptmann Pedro de Lerma auf Almagros Seite gezogen. Alonso de Alvarado selbst wird bei dem Coup gefangen genommen und zusammen mit Hernando Pizarro eingekerkert.

Almagro verfügt nun über eine Streitmacht, die der Francisco Pizarros ebenbürtig ist.

Orgóñez drängt Almagro zu einem Feldzug gegen Lima und Francisco Pizarro

Francisco Pizarro erfährt von den Vorgängen in Nazca und reist sofort zurück nach Lima um Vorbereitungen für eine etwaige Verteidigung zu treffen.

August - Der nun über 70jährige Gaspar de Espinosa, welcher sich 1536 entschlossen hatte nach Peru zu gehen, versucht zwischen seinen beiden Partnern Pizarro und Almagro zu vermitteln. Er stirbt jedoch am 25. August bei seinen vergeblichen Vermittlungsbemühungen nach einer mühevollen Reise von Lima nach Cuzco. Der ihn begleitende Diego de Fuenmayor überreicht beiden Parteien eine Verfügung der Audiencia von Panama, die beiden Parteien Gewaltanwendung untersagen, solange nicht offiziell der endgültige Grenzverlauf geklärt ist..

Almagro zieht mit 700 Mann und dem gefangenen Hernando Pizarro die Kordillere hinunter und sucht eine Entscheidung mit Pizarro.

Unterdessen befreien eine kleine Gruppe Spanier in Cuzco, die Almagro persönlich enttäuscht hatte, die Inhaftierten, unter ihnen Gonzalo Pizarro, welche sich auf dem schnellsten Weg zu Francisco Pizarro machen und noch vor Almagro ankommen und so die Pizarro Truppe verstärken.

13.November - Durch Verhandlungen wird ein persönliches Treffen, Almagro - Pizarro, durch Pater Francisco de Bobadilla am Rio Mala vereinbart, welches jedoch scheitert.

20. November - Nach langen Beratungen mit Francisco de Bobadilla und aus Spanien eingetroffenen königlichen Vermittlern, gibt Almagro Hernando nach 6 Monaten Kerker gegen die Zusage frei, sich nach Spanien zu begeben.

9. Dezember - Francisco Pizarro fordert Almagro ultimativ auf Cuzco zu räumen und gibt seinem Bruder Hernando, entgegen seiner Zusage nach Spanien abzureisen, den Auftrag, vor seiner Spanienreise sich mit 800 Bewaffneten nach Cuzco zu begeben und das Problem "Almagro" endgültig zu lösen.

1538

Eine neue Audiencia in Panama wird eingerichtet mit Rechtsgewalt über Peru.

26. April - Es kommt auf der Andenhochebene bei >Las Salinas< eine Meile vor Cuzco zur Schlacht zwischen Hernandos und Almagros Truppen. Almagros Truppen unter dem Oberbefehl von Orgoñez werden von Hernando Pizarro unter Beteiligung von Gonzalo Pizarro und Pedro de Valdivia besiegt, und Almagro selbst gefangen genommen -.Einzug von Siegern und Besiegten in Cuzco.

8. Juli - Nach Unruhen in Cuzco, welche von Sympathisanten Almagros auf Grund seiner Gefangennahme verursacht werden, entschließt Hernando sich, dem 63jährigen Almagro den Prozess wegen Hochverrats machen zu lassen (obwohl er dazu keinerlei Rechtsbefugnisse hat), wobei er denselben zum Tode verurteilt, und das Urteil durch Erdrosseln und nachfolgender Enthauptung vollstrecken lässt.

Inka Pallau welcher bis dato mit Almagro sympathisierte, schlägt sich nun offen auf die Seite der Pizarros, und kollaboriert mit ihnen in Zukunft in allen militärischen Unternehmungen gegen seinen Halbbruder Manco Inca . Die Spanier profitieren insofern von ihm in ihrer Ausbeutungspolitik gegenüber den Indios, da auch er Sohn und Nachfolger Huayna Capacs ist.

Etwa zur Zeit der Schlacht bei >Las Salinas< trifft Bischof Vicente de Valverde in Lima ein um Pizarro zu überzeugen dem königlichem Wunsch nachzukommen sich mit Almagro auszusöhnen. Pizarro sagt scheinbar zu und zieht daraufhin mit ihm in Richtung Cuzco. Unterwegs begegnen ihm die Hauptleute Vergara und Mercadillo, welche Pizarro im Auftrag Hernandos Almagros Sohn ‚Diego de Almagro´ jun. übergeben, mit der Bitte für ihn zu sorgen, welches Pizarro zusagt.

Bei Abancay erhält Pizarro die Nachricht von Almagros Tod.

Mitte August - Pizarro trifft in Cuzco ein, und wird von seinen Leuten mit Pomp empfangen. Almagros Besitz und der seiner Offiziere wird formlos eingezogen und sich selbst zugedacht. Viele von Almagros Offizieren verarmen und der Hass wächst.

Nach Almagros Hinrichtung bemühen sich seine, auch einflussreichen, Anhänger sowohl bei er Audiencia in Panama als auch beim Indienrat in Sevilla, rechtliche Schritte gegen das unrechtmäßige Handeln der Pizarros zu erwirken. Dies führt dazu, dass Hernando Pizarro sich gezwungen sieht, sich 1539 zu einer Spanienreise zu entschließen, um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe rechtlich zu entkräften.

Francisco Pizarros Bemühungen gelten nun der Organisation und Neuordnung des Landes. Er gründet Arequipa.

Gonzalo Pizarro befindet sich in Bolivien, Benalcázar in Ecuador. Da Pizarro Benalcázar misstraut und befürchtet er könne sich selbstständig machen, sendet er Gonzalo als seinen Stellvertreter von seinem Gut Chaqui (Bolivien) nach Quito mit dem zusätzlichen Auftrag die >Zimtwälder< im damals noch völlig unerforschten Amazonasgebiet aufzufinden. Zuerst unternimmt er jedoch noch seinen Zug nach Vilcabamba. (s. 1539)

In Lima scharen sich unterdessen die verbitterten Anhänger des hingerichteten Almagro um seinen 20jährigen Sohn Diego de Almagro und spinnen Rachepläne.

1539

3. Mai – Hernando Pizarro verlässt Cuzco, um sich in Spanien gegen seine Anklagen bezüglich Almagros Hinrichtung zu rechtfertigen. Er kann sich jedoch gegen die gegen ihn erhobenen Anklagen nicht durchsetzen, und wird wegen seiner eigenmächtigen Handlungen und der Hinrichtung Almagros zu unbegrenzter Haft verurteilt.

Er wird in der Burg La Mota von Medina del Campo von 1540 bis zum 17 Mai 1561 in Haft genommen.

April - Juli - Gonzalo unternimmt einen Feldzug gegen Manco Inca der sich in der von ihm ausgebauten Festung Vilcabamba verschanzt hat. Es kommt zu zwei Schlachten bei Chuquillusca, wobei die Spanier beim 2. Versuch die Inkatruppen überrennen und dann auch Vilcabamba einnehmen. Manco Inca, der jedoch vorher gewarnt wird, kann entkommen.

Oktober – Villac Umu ergibt sich bei Condesuyo.

Da die Spanier militärisch keine Erfolge über Manco Inca erzielen können, versucht Francisco Pizarro, indem er dem sich in Vilcabamba zurückgezogenen Manco Inca zwei spanische Botschafter und einen Schwarzen mit einem großzügigen Geschenk,( 1 Pferd, Seide etc.), sendet, die verfahrenen Situation diplomatisch zu entschärfen. Manco Inca lässt jedoch sowohl die Männer als auch das Pferd töten.

Wütend über diesen Affront vergewaltigt Francisco Pizarro die gefangen genommene Frau des Manco Inca , Cura Ocllo, zusammen mit mehreren seiner Männer, und tötet sie dann. Er lässt die geschändete Leiche Inka Manko zukommen um ihn zu demoralisieren. Gleichzeitig lässt er, mehrere inkaische Adlige und Heerführer wie Tiso, die sich ihm loyal ergeben haben, oder die von ihm militärisch besiegt wurden, unter ihnen Villac Umu, ohne Gerichtsverfahren verbrennen oder pfählen.

Ende 1539 - Gonzalo überquert mit 300 Männern von Quito aus die Andenkordillere westwärts zum Amazonasbecken hin in Suche nach den sagenhaften >Zimtwäldern< um sie wirtschaftlich auszubeuten. Es war die bis dahin größte Expedition, die sich bis dahin in der neuen Welt in Bewegung gesetzt hatte.

Viele Spanier werden Opfer des strapaziösen Marsches durch den Amazonasdschungel, der Überfälle von Indios, Hunger, Krankheiten und Erschöpfung.

In ihrer Verzweiflung bauen sie Boote und Gonzalo schickt Francisco de Orellana mit einigen Männern voraus um zu kundschaften. Diese werden rasch stromabwärts getrieben, erreichen den Oberlauf des Amazonas, und Orellana sieht sich außerstande wegen der starken Strömung zurückzukehren. Deshalb beschließt er entgegen seinen Befehlen mit der Strömung flussabwärts zu fahren und durchquert so als Erster das Amazonasbecken bis zu seiner Mündung. (1539-1542)

Nach langem Warten auf Orellana und einem Jahr seit ihrem Auszug aus Quito, beschließt Gonzalo auf anderem Weg mit seiner reduzierten Mannschaft zurück nach Quito zu finden, wo er unter nochmaligen unmenschlichen Strapazen Juni 1542 wieder eintrifft, genau zu dem Zeitpunkt, als Vaca de Castro (s.u.) und der junge Almagro sich in Jauja mit ihren Truppen gegenüberliegen.

1540

Januar – Pedro de Valdivia verlässt Cuzco und beginnt seinen Eroberungszug nach Chile

Hernando Pizarro wird in der Burg La Mota von Medina del Campo von 1540 bis zum 17 Mai 1561 in Haft genommen

8. Juli - Die Krone ernennt den Lizenziaten Christobal Vaca de Castro zum Präsidenten der Audiencia von Panama, mit dem Auftrag, die Vorgänge in Peru zu klären und wieder Frieden und Ruhe herzustellen. Außerdem hat er die Vollmacht, für den Fall von Pizarros Tod die Statthalterschaft zu übernehmen.

1541

Vaca de Castro bricht nach Peru auf

26. Juni - Die Almagristen unter dem jungen Diego de Almagro, beschließen aus Rache, und weil sie sich um die Früchte all ihrer Taten gebracht sehen Francisco Pizarro zu ermorden, welches sie am 26. Juni in Pizarros Haus in Lima in die Tat umsetzen. Pizarros Bruder Francisco Martinez de Alcántara wird bei dem Überfall in Pizarros Haus ebenfalls ermordet.

Pizarro hinterlässt seine Frau Inés Yupanqui Huaylas seine mit ihr gezeugten Kinder Doña Francisca Pizarro y Yupanqui, welche sich 1552 in Spanien mit ihrem mittlerweile aus der Haft entlassenen Onkel Hernando Pizarro vermählen wird, seinen Sohn Gonzalo, sowie zwei andere illegitime Söhne.

August - Vicente de Valverde wird auf der Flucht nach Pizarros Ermordung auf der Insel Puná von Indios getötet.

1542

Vaca de Castro erfährt in Cali von der Ermordung Pizarros und erhält auch eine Botschaft von Alonso de Alvarado, welcher den Pizarros nach wie vor loyal gegenüber ist. Vaca de Castro ist jedoch fast vollkommen uninformiert über die wirkliche Situation und die Machtverhältnisse im Lande welches er nun, wie von der Krone bestimmt, im Falle von Pizarros Tod, als Gouverneur übernehmen soll. Er fährt nun nicht direkt nach Lima, sondern begibt sich auf den beschwerlichen Landweg durch den Urwald nach Quito, wobei wieder viele Spanier durch Krankheit und Hunger sterben. Er hofft dort Unterstützung durch Benalcázar und Gonzalo Pizarro, gegen die Almagristen zu erhalten. Conzalo Pizarro ist jedoch noch immer auf seiner verlustreichen Amazonasexpedition und kehrt erst im...

...Juni - vollkommen abgerissen mit nur noch 80 seiner ehemals 300 Männer zurück.

Vaca de Castro versucht zu einer Aussprache mit dem jungen Diego de Almagro zu kommen, da er jedoch eine nachträgliche königliche Anerkennung seines Vaters als rechtmäßigem Statthalter über Cuzco nicht erreichen kann, lehnt der junge Almagro ab.

16. September - Es kommt zur offenen Schlacht bei Chupas, bei welcher die Almagristen geschlagen werden. Diego de Almagro jun. wird gefangen genommen und zum Tode verurteilt.

Einige der entkommenen Almagristen suchen Zuflucht in Vilcabamba, der abgelegenen Provinz und Stadt in welche sich Manco Inca zurückgezogen hat. Ihnen wird, wohl auf Grund der früheren Sympathie Mancos zu Almagro, Zuflucht gewährt. Eben jene Anhänger Almagros sind es, welche Manco Inca im Juli 1544 ermorden werden.

Gonzalo Pizarro ist verbittert, dass er nach dem Tode seines Bruders Francisco, was die Statthalterschaft betrifft, übergangen wurde, und nun das Land in Vaca de Castros Händen liegt.

Es gibt Spannungen zwischen Gonzalo und de Castro, die jedoch in Cuzco dank de Castros Verhandlungsgeschick beigelegt werden können, worauf Gonzalo sich in den Süden des Landes nach Bolivien auf seine Ländereien in Charcas zurückzieht, wo gerade große Silbervorkommen entdeckt wurden.

In Spanien erscheint Bartholome de las Casas die Konquistadoren anklagender Bericht „Kurzer Bericht über die Zerstörung der indischen Länder durch die Spanier“. Dieser Bericht ist hauptsächlich die Ursache zum Erlass neuer Gesetze und Verordnungen ("Leyes Nuevas - Neue Gesetze")zum Schutze der einheimischen amerikanischen Bevölkerung, wie das Verbot von Encomiendas, indianischer Zwangsarbeit etc.

1543

Blasco Nuñez Vela wird von Karl V. zum Vizekönig von Peru ernannt, und beauftragt die neuen Verordnungen ("Leyes Nuevas - Neue Gesetze) der Krone bezüglich der zukünftigen Behandlung der Indios, (Auflösung der Encomiendas, Sklaven- und Fronarbeit wird verboten) in die Tat umzusetzen.

1544

Januar - Blasco Nuñez Vela landet in Nombre de Dios.

14. März - Blasco Nuñez Vela betritt den Norden Perus, in Tumbez.

Die Durchsetzung der neuen Indianerschutzgesetze, wie auch der Auftrag Nuñez Velas der Beschlagnahme allen Besitzes derjenigen Spanier, die an der Ermordung Pizarros und der Erhebung des jungen Almagro beteiligt waren, ruft bei den peruanischen Spaniern der ersten Generation Schrecken und Empörung aus, da sie die wirtschaftliche Entwicklung (und Ausbeutung) des Landes beeinträchtigt sehen und ihren persönlichen Ruin befürchten.

Petitionen an Nuñez Vela bezüglich einer momentanen Aussetzung der Anordnungen bis zu einem neuerlichen Entscheid der Krone unter Berücksichtigung der speziell peruanischen Zustände haben keinen Erfolg.

Gonzalo Pizarro sieht seine Stunde gekommen und lässt sich von alten Freunden, die ihn bedrängen, zum Generalverweser Perus ernennen, und beginnt eine kampferprobte Truppe um sich zu sammeln.

17. Mai - Unterdessen trifft Nuñez Vela in Lima ein und gibt seinen entschlossenen Willen in der Durchsetzung der ihm aufgetragenen Anordnungen zu verstehen.

Lima befindet sich auf Grund dessen in einem Zustand einer großen inneren Unruhe.

Gonzalos Truppen werden durch Francisco de Carbajal, der schon im Aufbruch zurück ins spanische Mutterland ist, sich dann aber doch entschließt, die Sache Gonzalos zu unterstützen, verstärkt. Der schon 80jährige Carbajal wird zu einem der größten Vertrauten Gonzalos und soll in den folgenden Jahren eine traurige Berühmtheit wegen seiner Grausamkeit und Willkür erlangen

ca. Juli - Aug. - Ermordung Manco Incas durch Diego Méndez und 6 weiterer Almagristen, welche an der Ermordung Francisco Pizarros beteiligt waren und nach der Schlacht von Chupas Zuflucht bei Manco Inca gesucht hatten. Bevor er stirbt, bestimmt Inka Manco seinen 5jährigen Sohn Sayri-Tupac zu seinem Nachfolger.

Einige von Nuñez Velas Offizieren laufen zu Gonzalo über.

Vaca de Castro wird von Nuñez Vela der Konspiration mit Gonzalo verdächtigt und auf einem Schiff im Hafen von Lima zusammen mit anderen gefangen gesetzt. Ihm gelingt später die Flucht nach Panama. Auf ihn warten später in Spanien 12 Jahre Haft.

In einem Zustand der Erregung ersticht Vasco Nuñez Vela in Lima während einer Auseinandersetzung einen seiner Beamten, Illán Suárez. Die mit ihm nach Lima gekommene, aber gegen ihn agierende Audiencia (4 Richter) verhaftet den Vizekönig und beschließt seine Rückführung nach Spanien unter Begleitung eines der Lizenziaten, Alvarez. Nach der Abfahrt erklärt sich Alvarez jedoch als loyal gegenüber Nuñez Vela und der Krone und übergibt ihm das Kommando des Schiffes, welcher nun wieder in Richtung Peru nach Tumbez steuert, wo er Mitte Oktober landet.

Gonzalo Pizarro zieht unterdessen bis vor Lima und fordert von der Audiencia seine Anerkennung, die zögert, worauf am...

...28. Oktober - Gonzalos Hauptmann Carbajal mit Gewalt in Lima einzieht und einige von Gonzalos ärgsten Feinden hängt. Unter dem Eindruck dieser Gewaltanwendung kapituliert die Audiencia und Gonzalo zieht wie ein Fürst in die Stadt ein.

Gonzalo lässt sich unterdessen in Lima und Cuzco als neuer Statthalter feiern und macht mit all seinen Feinden kurzen Prozess.

1545

Blasco Nuñez Vela gelingt es nicht eine genügend große Streitkraft zusammenzustellen um Gonzalo Pizarro ernsthaft entgegenzutreten, und so beginnt eine Flucht und Verfolgung durch Gonzalo von San Miguel bis nach Popayan (Ecuador) über mehr als 1000 km, unter unsäglichen Strapazen und Opfern unter Verfolgten und Verfolgern, welche sich bis Anfang 1546 hinzieht.

April – Die größten Silbervorkommen in der Neuen Welt werden in Potosí entdeckt.

20. November - Die Anweisungen Karls V. von 1543, (Leyes Nuevas - Neue Gesetze) bezüglich der Verbote von Encomienda und Indiozwangsarbeit, welche Blasco Nuñez Vela durchzusetzen versuchte, werden wieder rückgängig gemacht, da es unmöglich ist, sie in den aktuellen Gegebenheiten der spanisch-peruanischen Gesellschaft durchzusetzen, und Nuñez Vela für diese Aufgabe der wohl auch ungeeignetste Mann war.

Die Krone in Spanien, mittlerweile über die chaotischen Vorgänge in Peru informiert, und obwohl zuerst einem militärischen Eingreifen in Peru zugeneigt, um die Vorgänge, welche unmissverständlich als Rebellion und Verrat deklariert werden, zu beenden, wird sich der praktischen Unmöglichkeit eines solchen Schrittes bewusst, und betraut den hochgebildeten und integeren Geistlichen Pedro de la Gasca mit der schwierigen Aufgabe der Vermittlung bei gleichzeitiger Wahrung der Interessen der Krone. Er erhält alle notwendigen Blankovollmachten um in Peru einen gesicherten Zustand von Ruhe und Ordnung herzustellen.

1546

Am 18. Januar 1546 kommt es bei Añaquito (nahe Quito) nach langer Verfolgung zur entscheidenden Schlacht, bei der die nur ca. halb so starke und erschöpfte Truppe Nuñez Vela´s von Gonzalo Pizarro geschlagen wird. Nuñez Vela wird als Racheakt von einem schwarzen Sklaven des Bruders des von ihm in Lima getöteten Lizenziaten, enthauptet.

Gonzalo Pizarro wird im ganzen Land als Befreier gefeiert und errichtet im Laufe der Zeit ein Herrschaftsgebiet von Chile bis Panama, inklusive des wichtigen Hafens >Nombre de Dios< . Die Entdeckung der Silbervorkommen von Potosí (Bolivien) machen ihn reich, wie einen europäischen Potentaten. Er beginnt eine Willkürherrschaft auszuüben, welche ihm im Laufe der Zeit auch viele Feinde im eigenen Lager schafft. Er löst sich jedoch trotz entsprechender Ratschläge, sich als „König von Peru“ zu deklarieren, speziell derer Carbajals, nicht offiziell von der spanischen Krone los.

10.Juli 1546 - Pedro de la Gasca landet zuerst in Santa Marta im heutigen Kolumbien und segelt dann weiter nach Nombre de Dios in Panama. Als militärische Berater reisen mit ihm Alonso de Alvarado und Pasqual de Andagoya, jener, der vor Pizarro 1522 schon vergeblich versucht hatte das südamerikanische Festland zu erobern

Es gelingt de la Gasca endlich durch seine Überzeugungskraft und seine Vollmachten bezüglich eines Pardons für die Rebellen, einige der wichtigsten Offiziere Gonzalo Pizarros, wie Hernán Mejía, Lorenzo de Aldana, u.a. welche zu dieser Zeit in Panama weilen, auf seine Seite zu ziehen.

De la Gasca sendet Gonzalo 2 Briefe, einen von Karl V. und einen anderen von ihm selbst, die ihm eine versöhnliche Lösung vorschlagen. Gonzalo lehnt jedoch unter dem Einfluss seiner Berater ab, da ihm seine zukünftige Stellung als Gouverneur Perus nicht bestätigt wird.

19.November - Auch der bisher mit Zurückhaltung auf de la Gascas Angebote reagierende, von Pizarro eingesetzte Gouverneur von Panama, Pedro de Hinojosa, schlägt sich auf de la Gascas Seite, und damit auf die Seite der spanischen Krone. Die in Panama liegende Flotte Gonzalos wird beschlagnahmt und unter den Befehl der spanischen Krone gestellt.

1547

14.Februar - Der zu de la Gasca in Panama übergetretene Aldana segelt erst nach Trujillo, um Peru auf die Ankunft de la Gascas vorzubereiten, die Stimmung auszuloten, und neue Anhänger für die Sache der Krone zu gewinnen, um in Peru wieder einen Zustand der Legalität zur Krone herzustellen, welches ihm auch gelingt. Dann segelt Aldana weiter nach Lima, wo sich auch Gonzalo Pizarro aufhält, ankert jedoch mit seinem Schiff in sicherem Abstand vor dem Hafen. Dort lässt Aldana Pizarro eine Kopie der Vollmachten de la Gascas zukommen, welche dieser jedoch sofort zerreißt. Jeder Kontakt der Bürger Limas zum Schiff Aldanas wird von Pizarro unterbrochen.

Viele von Gonzalos Offizieren und Truppen desertieren und wechseln auf de la Gasca´s Seite, und fliehen in andere Städte.

De la Gasca beginnt in Panama immer mehr loyale Truppen zu sammeln

Der schon nach der Niederlage des Vizekönig Nuñez Vela gegen Gonzalo rebellierende Offizier Centeno, der sich den darauf folgenden Verfolgungen durch Carbajal entziehen konnte, nimmt nun Cuzco ein und stellt mit anderen Offizieren zusammen in der Nähe des Titicacasees eine fast 1000 Mann starke Truppe auf, während Gonzalos Truppen sich durch Desertion auf ca. 500 verringert haben.

Gonzalo wechselt sein Quartier von Lima nach Arequipa, worauf die Einwohner von Lima Aldana die Tore öffnen, und sich zur Krone bekennen.

10. April - De la Gasca verlässt Panama mit mehreren Schiffen und Truppen Richtung Peru. Nach einer turbulenten Überfahrt landet er am...

...13. Juni - in Tumbez und begibt sich in Richtung Jauja, welches er als sein Hauptquartier und Sammlungspunkt sowohl für die panamesischen als auch für seine Sympathisanten in Peru bestimmt.

9. September - de la Gasca zieht in Lima ein. De la Gasca hat zu diesem Zeitpunkt eine überlegene Streitmacht um sich gesammelt.

Gonzalo Pizarro beschließt in dieser misslichen Situation Peru zu verlassen, und nach Bolivien/Chile zu gehen, welches außerhalb von de la Gascas Machtbereich liegt, und wo Gonzalos Silberminen von Potosí liegen. Die Gebirgspässe nach Bolivien sind jedoch von Centenos Truppen besetzt.

21. Oktober - es kommt zum Zusammenstoß der Truppen bei Huarina am Titicacasee, wobei die zahlenmäßig weit überlegenen Truppen Centenos entgegen allen Erwartungen den Truppen Gonzalo Pizarros unterliegen.

Bedingt durch diesen überraschenden Sieg beschließt Gonzalo Pizarro nun, sich doch nicht nach Chile zurückzuziehen, sondern seine Pläne zu ändern und nach Cuzco zu gehen, wo er denn auch, da sich ja das Blatt nun zu seinen Gunsten gewendet zu haben scheint, im Triumph empfangen wird. Gonzalo beschließt in Cuzco zu bleiben und dort die Entwicklung der Dinge abzuwarten.

29. Dezember - De la Gasca, obwohl bestürzt über den Ausgang der Auseinandersetzung in Huarina, bricht nach Cuzco auf, um eine Entscheidung herbeizuführen.

Bedingt durch den Winter, die schlechten Wetterverhältnisse und dadurch bedingte Erkrankungen seiner Truppe, beschließt de la Gasca ein Winterquartier bei Andahuaylas einzurichten, damit seine Truppen sich erholen können. Er bekommt hier auch noch Verstärkung durch Pedro de Valdivia (den Eroberer Chiles und ehemaligen Bundesgenossen Gonzalos, der sich momentan in Peru aufhält, und sich nach Kenntnisnahme der Ereignisse auf die Seite der Krone schlägt), sowie Benalcázars. De la Gascas Truppen belaufen sich mittlerweile auf ca. 2000 Mann, der bisher größten Armee in Peru.

1548

März - De la Gasca marschiert weiter nach Cuzco.

8-9. April - Zusammentreffen der beiden Armeen bei Jaquijahuana (Sacsahuanga, Xaquixahuana)

Beide Armeen stehen sich in Schlachtordnung gegenüber als plötzlich und für Gonzalo völlig unerwartet zwei seiner engsten Offiziere und Vertrauten, der Richter Cepeda und Garcilasso de la Vega, mit ihren Pferden dem gegnerischen Lager zu stürmen, und sich dort ergeben. Von diesem Beispiel angespornt desertieren immer mehr Truppenteile und Offiziere zum Lager de la Gascas, bis Gonzalo nur noch mit einem kleinen Kern ihm loyal gesonnener Anhänger übrig bleibt. Völlig konsterniert über die Desertion seiner Truppen und die nun völlige Aussichtslosigkeit seiner Lage, ergibt Gonzalo Pizarro sich freiwillig de la Gasca. Carbajal wird von seinen eigenen Leuten, bei dem Versuch zu entkommen, gefangen genommen und de la Gasca ausgeliefert. De la Gasca erringt somit einen Sieg fast ohne einen Tropfen Blut zu vergießen. Es werden nur einige wenige bei Verfolgungen getötet.

Noch am selben Tag werden die führenden Offiziere der Rebellion zum Tode verurteilt. Andere werden verbannt. Die Todesurteile werden am folgenden Tag vollstreckt.

Gonzalo wird zum Tod durch Enthaupten, und Carbajal durch Vierteilung, wegen seiner unmäßigen Grausamkeit verurteilt. Die Urteile werden am folgenden Tag vollstreckt.

Nach Vollstreckung der Urteile zieht de la Gasca in Cuzco ein. Die Besitztümer aller Rebellen werden konfisziert.

Es nimmt Monate in Anspruch bis de la Gasca einen Plan aufstellt um die teilweise unmäßigen Forderungen der Teilnehmer an seinem Feldzug nach Entschädigung und Entlohnung befriedigen zu können. Trotzdem bleibt bei allen Beteiligten Unzufriedenheit zurück, da sich keiner gerecht entlohnt fühlt.

De la Gasca regelt viele der noch offenen Fragen betreffend der Indioproblematik, der Repartimentos, der Justiz, der Wirtschaft und der Finanzen und der Organisation des zukünftigen Peru in einer der Situation entsprechend angemessenen Weise.

1549

Paullu stirbt in Cuzco

1550

Januar - Nach Beendigung seiner Mission verlässt Pedro de la Gasca Peru in einer momentanen scheinbaren Ruhe und kehrt nach etwa 4jähriger Abwesenheit nach Spanien zurück, wo er zum Bischof von Palencia und dann 1561 zum Bischof von Sigüenza ernannt wird.

1551

Der Disput von Valladolid - Disput zwischen Bartolomé de Las Casas und Juan Ginés de Sepúlveda über die "adäquate Form" der Conquista und der Frage ob auch der Indio ein Mensch sei.

        Hernando Pizarros Schicksal

Hernando Pizarro wird, nachdem er 1538 nach Spanien zurückgekehrt ist, 1539 wegen seiner eigenmächtigen Handlungen und der Hinrichtung Almagros zu unbegrenzter Haft verurteilt.

Er wird in der Burg La Mota von Medina del Campo von 1540 bis zum 17 Mai 1561 in Haft genommen.

1545 - wird seine Verbannung nach Afrika ausgesprochen, das Urteil wird jedoch in Festungshaft umgewandelt

Seine Haft wird jedoch, bedingt durch sein großes Vermögen, sehr locker gehandhabt, so dass er etliche ungewöhnliche Freiheiten genießt. Er lebt in Haft mit einer Adligen, Doña Isabel del Mercado zusammen, welche ihm auch 1 Tochter gebärt, Francisca Pizarro Mercado.

1551 - trifft in Spanien die Tochter Francisco Pizarros, Doña Francisca Pizarro y Yupanqui ein. Obwohl uneheliches Kind Francisco Pizarros mit der Inkafürstin Ines Yupanqui Huaylas, wurden die Kinder Pizarros legitimiert und auch zu Erben ihres Vaters und ihrer Mutter

1552 – Hernando verstößt Isabel del Mercado, welche daraufhin ins Kloster geht, und vermählt sich mit seiner 18jährigen, 33 Jahre jüngeren Nichte, und kann so das ganze Pizarrovermögen an sich binden.

Doña Francisca lebt mit Hernando neun Jahre zusammen in La Mota, teilt seine komfortable Gefangenschaft, und gebiert ihm 5 Kinder, wovon 3 überleben.

1556 - ergeht eine Geldbuße von 8000 Goldpesos gegen Hernando..

17.Mai 1561 - wird Hernando Pizarro endgültig von Philipp II. begnadigt und aus der Haft entlassen. Er lässt sich mit Francisca in seiner Geburtsstadt Trujillo nieder und beginnt mit dem Bau des "Palacio de la Conquista", welcher heute noch an der Plaza Mayor in Trujillo zu sehen ist. Das steinerne Wappen ziert die zur Plaza weisende Ecke des Palastes und zeigt neben dem Wappen, in welchem der gefangengenommene Atahualpa mit 7 seiner ebenfalls in Ketten liegenden Adligen zu sehen ist, die in Stein gemeißelten Antlitze Hernando und Francisco Pizarros und Franciscos Frau Inés mir ihrer Tochter Francisca.

Hernando Pizarro stirbt 1578

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